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GEBACKENER ZIEGENKÄSE

Ziegenkäse ist in meiner Küche überall präsent. Dabei war (auch) er keine Liebe auf den ersten Blick… Als Kind mochte ich ihn gar nicht. Aber über die Zeit habe ich ihn immer mehr schätzen gelernt: Seinen einzigartiger Charakter, das Herb-Süsse, das grandiose gemackliche Spektrum. Ich zeige hier ein schnelles, vitaminreiches und garantiert gelingendes Rezept, wie ich es zuhause auch immer wieder zubereite. Als kleine Portion ergibt es eine wunderbare Vorspeise, in der grösseren Variante einen gesunden, lauwarmen Hauptgang.

 

Für 2 Personen als Hauptgang

2 Stück Ziegenkäse à ca. 120 g
1 TL Honig

1 grosse Fenchelknolle
2 Orangen
1 Handvoll Rucola
Pistazien ungeschält
Olivenöl
Orangenblütenwasser
Salz, Pfeffer

 

Backofen auf 250°C vorwärmen (Ober/Unterhitze). Ziegenkäse mit Honig beträufeln und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Fenchel halbieren, dünn aufschneiden, auf die vorgesehenen Teller geben und mit wenig Olivenöl, Salz und Pfeffer würzen. Orangen schälen, Filets auslösen, Saft auffangen.
Den Ziegenkäse während ca. 5 Minuten backen (oberster Einschub). Ziegenkäse, Orangenfilets und Rucola zum Fenchel auf die Teller legen und das ganze mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und wenig Orangenblütenwasser würzen.

MEDITERRANE KRÄUTERGNOCCHI

Gnocchi. So schlicht und reizvoll die Rezepte aussehen: Ich habe einige Anläufe gebraucht, bis sie meinen Ansprüchen genügten. Das mit den Kartoffeln zum Beispiel hört sich so einfach an, aber es hat bei mir meist nur mit Zufall geklappt. Der Teig war oft zäh und gummiartig. Rettung brachte ein Rezept, welches meine Grafikerin Eva Maria Grütter in einem hübschen, von ihrem Sohn selbst gemachten Rezeptbüchlein befand. Bis anhin kannte ich die Variante Gnocchi mit Ricotta nicht. Bin aber seither echt begeistert. Zum einen ist der Aufwand massiv geringer (ein nicht unwesentliches Argument, wenn man kleine Kinder um sich hat) und zum anderen schmecken sie wirklich gut.  

 

Rezept für 4 Personen

1/2 Bund  Petersilie
1 Bund  Koriander
2-3 EL  Olivenöl
Salz, Pfeffer

Petersilie, Koriander etwas kleiner Schneiden, grobe Stile entfernen. Im Mixer oder Cutter mit Olivenöl mixen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

 

500 g  Ricotta (abgetropft 300g, oder noch besser beim einem Italienischen Spezialitätengeschäft, trockenen Ricotta kaufen)
2 Eier
50 g  frisch geriebener Hartkäse z.B. Altlandenberger aus dem Tösstal
ca. 160 g  Mehl
1 TL  Salz
Pfeffer

Ricotta in einem feinen Gazetuch über einem Sieb abtropfen lassen, zusammenbinden, immer wieder etwas drücken oder auch über Nacht abtropfen lassen. Zusammen mit Eiern, Hartkäse, Mehl, Salz und Pfeffer zu einem Teig zusammenfügen. Ca. 15 Minuten ruhen lassen. In dieser Zeit das Gemüse schneiden, und andünsten. Wasser in einem Kochtopf zum Kochen bringen. Anschliessend Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben, mit einem Teigschaber kleine Portionen vom Teig abstechen und im Mehl zu 1 cm dünnen langen Rollen formen. Diese in ca. 2cm breite Stücke schneiden, auf ein Backpapier legen. Gnocchi direkt vom Backpapier ins Kochende Wasser gleiten lassen, Hitze abstellen und mit einer Schaumkelle einmal alle Gnocchi vom Pfannenboden wegnehmen (so bleiben sie nicht kleben). Während 5 Minuten ziehen lassen. Mit der Schaumkelle herausnehmen und im Kräuteröl wenden, mit dem Gemüse vermischen und sofort servieren. 

 

1 Eschalotte
1-2  Handvoll sonnengetrocknete, in Öl eingelegte Tomaten
1 TL Fenchelsamen
1-2 Fenchelknolle (je nach Grösse)
8  kleine violette Artischocken
Olivenöl
Salz, Pfeffer
1  Limette

Eschalotte in Streifen schneiden, getrocknete Tomaten in die gewünschte Grösse schneiden, zusammen mit Fenchelsamen und etwas Olivenöl andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Fenchelknolle in mundgerechte Stücke schneiden, Artischocken ca. 2 Runden harte Blätter abzupfen, sobald sie weicher werden ist es gut, Artischocken der Längenach vierteln. Beides in einer Bratpfanne mit wenig Olivenöl andünsten, mit Salz, Pfeffer und Limettensaft würzen. 

Dazu passt auch gegrillter Pulpo, Jakobsmuscheln, eine frisch hergestellte Tomatensauce aus Kirschtomaten, Sauce aus geschmorten Peperoni …

 

Variante:
Wer wenig Zeit hat, kann den Teig auch mit dem handelsüblichen Ricotta z.B. Galbani, ohne Abtropfen herstellen. Dieser ist sehr feucht. In diesem Falle empfehle ich, den Teig mit einer grossen Lochtülle in einen Spritzsack zu füllen. Den Teig direkt aus dem Sack ins köchelnde Wasser drücken und mit dem Messer Portionen abzuschneiden.

 

Hinweis:
Möglichst wenig Mehl verwenden und relativ zügig arbeiten, da die Gnocchi sonst gummiartig werden können.

Die Gnocchi können nach dem Garen, kalt abgeschreckt, mit etwas Olivenöl beträufelt im Kühlschrank 1-2 Tage aufbewahrt werden.

SCHWERTFISCH AUF MEDITERRANEM OFENGEMÜSE

Wenn ich Zeit und Lust habe koche ich gerne aufwändig. Und ich koche grundsätzlich saisonal, am liebsten mit regionalen Produkten. Heute ist nichts von alledem der Fall, denn ich habe wenig Zeit und unbändige mediterrane Gelüste – mitten im sonnigen Februar. Mit diesem neusten Lieblingsrezept lässt sich ein superfeines Menü in kurzer Zeit zubereiten, Vitamine für Körper, Seele und Geist inklusive. Je nach Hunger – und was die Personen-Waage gerade gebietet – kann das Gemüse reduziert oder auch die Kartoffeln ganz weggelassen werden. Wer keinen Fisch mag, kann auch Halloumi grillieren oder natürlich ein Fleischmedaillon. Ich persönlich mag auch zu Fisch einen kräftigen Rotwein, z.B. den La Emperatriz Reserva von Philipp Schwander.

 

Rezept für 4 Personen

2  rote Peperoni
1-2  Fenchelknollen
1 kg  Kartoffeln (z.B. Amandine, Celtriane)
100 g  gemischte Oliven
1  Eschalotte
1  Peperoncini
1 dl  Olivenöl
Meersalz, Pfeffer

Ofen auf 230°C vorwärmen. Peperoni, Fenchel, Kartoffeln in die gewünschte Form schneiden, wenn nötig schälen, kernen entfernen. Oliven entsteinen, klein schneiden. Eschalotte schälen, Peperoncini von den Samen befreien und klein schneiden. Alles zusammen auf einem Blech ausbreiten und mit Olivenöl, Salz und Pfeffer würzen und vermischen. Während 20-25 Minuten im Ofen backen, nach 10 Minuten wenden. 

 

4 Fischsteaks (Thunfisch, Schwertfisch, Lachs)
Olivenöl zum Anbraten
Salz, Pfeffer
1 Zitrone

Fischsteaks mit Haushaltspapier abtupfen, Grillpfanne mit wenig Olivenöl erhitzen, Steaks auf  jeder Seite ca. 2 Minuten anbraten (je nach Dicke und Art des Fisches bzw., am besten den Fischhändler fragen). Mit Salz und Pfeffer würzen. Auf dem Gemüse anrichten, mit Zitrone servieren.

 

Wer mag gibt noch etwas Petersilienöl (Petersilie mit Olivenöl und wenig Salz im Cutter fein mixen) dazu.

FENCHEL-APFELSALAT

Nach den üppigen Festtagen nun ein leichter, wirklich schneller und einfacher Salat, den ich persönlich fast jeden Tag essen könnte. Den Fenchel hab ich viel zu lange geschmäht, bis ich ihn vor einigen Jahren schätzen lernte. Ziemlich sicher ein Überbleibsel aus meiner Kindheit. In meiner Erinnerung hat meine Mutter (sonst eine gute Köchin –  ihr Szegedinergulasch ist unerreicht, die Königinnensuppe Legende) diesen Fenchel jeweils erbarmungslos verkocht und mit einem Käse zum dunkelbraunen Albtraum überbacken… Aber zurück zum frisch-frech-grünen Bio-Fenchelsalat, für den ich hier werbe. Er ist immer passend und kann sehr gut mit gerösteten Pinienkernen oder gegrillten Jakobsmuscheln serviert werden.   

 

Rezept für 2 Personen

1  Fenchelknolle
1/2  Lieblingsapfel
1/2  Zitrone
2  EL Olivenöl
1-2  TL Wasabi
Fleur de Sel
Koriandergrün nach Belieben

 

Fenchel und Apfel halbieren, vom Storzen bzw. Gehäuse befreien, fein schneiden. Für das Dressing Zitronensaft pressen und mit Olivenöl, Wasabi und Salz verrühren. Mit dem Salat vermengen und 30 Minuten kühl stellen. Nach belieben mit frischem Koriander abschmecken.

GEMÜSETARTE MIT CURRY

Zugegeben: Die besten Rezepte entstehen bei mir oft aus Resten. So auch dieses feine Tarte-Rezept. Je nach Inhalt des Kühlschrankes oder was gerade noch im Garten wächst ist dieses fast beliebig anpassbar. Die Kleinen mögen sie zwar nicht immer. Dafür schmecken allfällige Resten uns grossen Kindern am nächsten Tag umso mehr. Die rassige Currynote  haben wir übrigens unserem Küchenbauer Stefan Fritschi zu verdanken. Nach einem Besuch im Londoner Spice Shop überraschte er uns mit feinduftenden Gewürzen.

1 kleine Zwiebel
300 g  Karotten
1 kleine Fenchelknolle
Olivenöl
Salz, Pfeffer
1-2 TL Ihres Lieblingscurrys (z.B. Madras Curry von Spice Shop London)
1 Handvoll frische Kräuter z.B. Basilikum, Petersilie

1 Ei
3 dl  Vollrahm
Wenig Salz, Pfeffer

300 g  Blätterteig
Ev. Vollkornmehl oder feiner Maisgries 

 

Ofen auf 180°C vorwärmen. Gemüse rüsten und in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel fein hacken. In einer Bratpfanne während einiger Minuten andünsten. Mit Salz, Pfeffer und Curry abschmecken. Vom Herd nehmen. Kräuter klein schneiden, beifügen.

Blätterteig nach Belieben auf etwas Vollkornmehl oder Maisgries Auswallen. Backform mit Backpapier auslegen, Teig darüber legen, mit einer Gabel einstechen. Gemüse darauf verteilen.

Für den Guss Rahm und Ei verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Guss über die Tarte geben und diese während 30 Minuten im Ofen knusprig braun backen.

 

Hinweis:
Mit Spargeln schmeckt dieses Rezept auch vorzüglich.