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SALAT MIT DINKEL

Wechselhaft wie das Wetter im April waren auch meine Ess-Launen: Konnten die Gerichte noch zu Ostern nicht üppig und deftig genug sein, gelüsten mich inzwischen mehr die federleichten Gemüse, Sprossen und Salate. Gerade das unstete Nebeneinander von Frühlingserwachen und Temperaturstürzen hat mich zu einem leichten Rezept inspiriert, das vitalisiert und anhaltend nährt. Als Absolventin der Rudolf Steiner Schule hat mich gerade die gesunde „Körner-Küche“ oft genug abgetörnt. Ich möchte deshalb betonen, dass dieses sichtlich gesunde Gericht zugleich vorzüglich schmeckt!  

 

Rezept für 2 Personen

100 g  Dinkelkörner ganz (am besten aus der Region z.B. von Biolandbau Wintiwest)
1 grosse rote Peperoni
3  Stängel Stangensellerie
1  kleine Zwiebel
Grosszügig Olivenöl zum Anbraten
100 g  Fetakäse
1 Bund  gemischte Kräuter (Schnittlauch, Petersilie, Koriander)
ev. 1 Handvoll  Kresse
Einige Spritzer Zitronensaft
Salz, Pfeffer

Dinkelkörner über Nacht einweichen, Einweichwasser abgiessen, kurz unter fliessendem Wasser abbrausen. Dinkel in Wasser bis zum gewünschten Biss weich kochen (ca. 30 Minuten). Wasser abgiessen, Körner in eine Schüssel geben.
In der Zwischenzeit Peperoni, Stangensellerie und Zwiebel klein schneiden. Olivenöl in eine Bratpfanne, erhitzen und die Peperoni kräftig anbraten, Hitze zurückstellen, Stangensellerie und Zwiebel beigeben, kurz mitdünsten. Vom Herd nehmen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Feta würfeln, Kräuter kleinschneiden und zu den Körnern geben. Den Salat mit Zitronensaft abschmecken und etwas Kresse darüber streuen.

Hinweis:
Der Salat schmeckt lauwarm oder kalt. Kann gut einen Tag im Voraus zubereitet werden. 

MEDITERRANE KRÄUTERGNOCCHI

Gnocchi. So schlicht und reizvoll die Rezepte aussehen: Ich habe einige Anläufe gebraucht, bis sie meinen Ansprüchen genügten. Das mit den Kartoffeln zum Beispiel hört sich so einfach an, aber es hat bei mir meist nur mit Zufall geklappt. Der Teig war oft zäh und gummiartig. Rettung brachte ein Rezept, welches meine Grafikerin Eva Maria Grütter in einem hübschen, von ihrem Sohn selbst gemachten Rezeptbüchlein befand. Bis anhin kannte ich die Variante Gnocchi mit Ricotta nicht. Bin aber seither echt begeistert. Zum einen ist der Aufwand massiv geringer (ein nicht unwesentliches Argument, wenn man kleine Kinder um sich hat) und zum anderen schmecken sie wirklich gut.  

 

Rezept für 4 Personen

1/2 Bund  Petersilie
1 Bund  Koriander
2-3 EL  Olivenöl
Salz, Pfeffer

Petersilie, Koriander etwas kleiner Schneiden, grobe Stile entfernen. Im Mixer oder Cutter mit Olivenöl mixen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

 

500 g  Ricotta (abgetropft 300g, oder noch besser beim einem Italienischen Spezialitätengeschäft, trockenen Ricotta kaufen)
2 Eier
50 g  frisch geriebener Hartkäse z.B. Altlandenberger aus dem Tösstal
ca. 160 g  Mehl
1 TL  Salz
Pfeffer

Ricotta in einem feinen Gazetuch über einem Sieb abtropfen lassen, zusammenbinden, immer wieder etwas drücken oder auch über Nacht abtropfen lassen. Zusammen mit Eiern, Hartkäse, Mehl, Salz und Pfeffer zu einem Teig zusammenfügen. Ca. 15 Minuten ruhen lassen. In dieser Zeit das Gemüse schneiden, und andünsten. Wasser in einem Kochtopf zum Kochen bringen. Anschliessend Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben, mit einem Teigschaber kleine Portionen vom Teig abstechen und im Mehl zu 1 cm dünnen langen Rollen formen. Diese in ca. 2cm breite Stücke schneiden, auf ein Backpapier legen. Gnocchi direkt vom Backpapier ins Kochende Wasser gleiten lassen, Hitze abstellen und mit einer Schaumkelle einmal alle Gnocchi vom Pfannenboden wegnehmen (so bleiben sie nicht kleben). Während 5 Minuten ziehen lassen. Mit der Schaumkelle herausnehmen und im Kräuteröl wenden, mit dem Gemüse vermischen und sofort servieren. 

 

1 Eschalotte
1-2  Handvoll sonnengetrocknete, in Öl eingelegte Tomaten
1 TL Fenchelsamen
1-2 Fenchelknolle (je nach Grösse)
8  kleine violette Artischocken
Olivenöl
Salz, Pfeffer
1  Limette

Eschalotte in Streifen schneiden, getrocknete Tomaten in die gewünschte Grösse schneiden, zusammen mit Fenchelsamen und etwas Olivenöl andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Fenchelknolle in mundgerechte Stücke schneiden, Artischocken ca. 2 Runden harte Blätter abzupfen, sobald sie weicher werden ist es gut, Artischocken der Längenach vierteln. Beides in einer Bratpfanne mit wenig Olivenöl andünsten, mit Salz, Pfeffer und Limettensaft würzen. 

Dazu passt auch gegrillter Pulpo, Jakobsmuscheln, eine frisch hergestellte Tomatensauce aus Kirschtomaten, Sauce aus geschmorten Peperoni …

 

Variante:
Wer wenig Zeit hat, kann den Teig auch mit dem handelsüblichen Ricotta z.B. Galbani, ohne Abtropfen herstellen. Dieser ist sehr feucht. In diesem Falle empfehle ich, den Teig mit einer grossen Lochtülle in einen Spritzsack zu füllen. Den Teig direkt aus dem Sack ins köchelnde Wasser drücken und mit dem Messer Portionen abzuschneiden.

 

Hinweis:
Möglichst wenig Mehl verwenden und relativ zügig arbeiten, da die Gnocchi sonst gummiartig werden können.

Die Gnocchi können nach dem Garen, kalt abgeschreckt, mit etwas Olivenöl beträufelt im Kühlschrank 1-2 Tage aufbewahrt werden.

SPARGELN AN ANANAS-VINAIGRETTE

Frühling! Das macht Lust auf … Spargel. Hier das angekündigte Rezept.

Zwei Vorbemerkungen: Zuerst eine Notiz zur Zubereitung: Grüne Spargeln hab ich vor gut zehn Jahren in Barcelona gegrillt an einer Art Mandel-Espuma serviert bekommen. Das war herrlich, und hat meinen Kochstil bei grünen Spargeln nachhaltig geprägt! In meinem neuen Rezept werden die weissen  Spargeln traditionell gekocht und die grünen angebraten. Zweitens ein Wort zu den Mengen: Die Meinungen, wieviel Spargeln aufs Mal zuträglich sind, gehen in meiner Familie auseinander. Ich bevorzuge die grosse Portion als Hauptspeise, meinem Mann reicht ein Amuse-Bouche oder eine kleine Vorspeise. Die Ananas mit ihrer dezent süssen Note ergänzt die leichte Bitterkeit der weissen Spargel optimal. Ich habe dazu einen fein aufgeschnittenen Culatello di Zibello serviert.

 

Rezept für 4 Personen als Vorspeise

12  weisse Spargeln
12  grüne Spargeln
1/2  reife Ananas
Einige  Radieschen
2  Handvoll Pinienkerne

1/2  Bund glatte Petersilie
Einige  Zweige Kerbel
Einige  Zweige Koriander
1  Eschalotte
1  Zitrone
4  EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Ev. Lieblings-Rohschinken oder Büffelmozzarella 

 

Weisse Spargeln schälen, Enden abschneiden, im Salz/Zuckerwasser weich kochen, kalt abschrecken. Grüne Spargeln Enden abschneiden, bei Bedarf schälen, halbieren und der Länge nach Aufschneiden. In einer Bratpfanne mit etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer während 2-3 Minuten kräftig anbraten, häufig wenden. Radieschen in dünne Scheiben schneiden. Pinienkerne in einer Bratpfanne rösten.

Für die Vinaigrette die Ananas von der Rinde befreien, Storzen weg schneiden, in ca 5 mm kleine Würfelchen schneiden. Eschalotte kleinschneiden, Kräuter klein schneiden, Zitrone pressen und das ganze mit Olivenöl, Salz und Pfeffer vermengen, abschmecken. Spargeln auf den Tellern anrichten, Pinienkerne und Radieschen darüber streuen, nach Belieben mit Rohschinken oder Büffelmozzarella servieren.

 

Hinweis:
Kann warm oder kalt serviert werden. Die Vinaigrette mind. 10 bzw. max. 30 Minuten vor dem Servieren über die Spargeln geben. Bei längerer Einwirkzeit werden die grünen Spargeln gelblich.

AVOCADOTATAR MIT RÄUCHERLACHS

1 reife Avocado
1 Bund Schnittlauch
½ Bund Dill
½ rote Zwiebel
1 Limone
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer

2 grosse Tranchen Rauchlachs

 

Avocado aufschneiden, vom Kern befreien und in 5 mm kleine Würfel schneiden. Schnittlauch und Dill klein schneiden, Zwiebel schälen, hacken und alles zusammen in einer kleinen Schüssel verrühren. Mit dem Saft der Limone, Olivenöl sowie Salz und Pfeffer abschmecken und mit den Avocadowürfeln vermischen. Tatar auf den Tellern anrichten und die Lachstranchen darauf drapieren.

 

Hinweis:
Vegetarische Variante mit Büffelmozzarella ist ebenfalls sehr zu empfehlen.