Archiv der Kategorie: Rezepte

ÄLPLER MIT SÜSSKARTOFFEL

Bevor uns nach filigranen Frühlingsgerichten gelüstet, möchte ich aus meinem Fundus eine einfache, deftige Stärkung weitergeben, an der die ganze Familie Freude hat: Süsskartoffel kombiniert mit Erdnuss schmeckt ja nun wirklich allen, oder? Der geräucherte Mozzarella gibt diesem Gericht eine zusätzlich herzhafte Note. Übrigens: das Schälen der Erdnüsse mit oder ohne knisterndem Feuer im Hintergrund ist eine entschleunigende, verbindende und schöne Tätigkeit, solange draussen noch Wind und Wetter ihr Unwesen treiben. 

 

Rezept für 4 Personen

2  grosse Süsskartoffel (ca. 800g)
3  rote Zwiebeln 
2 EL Rohrzucker
Olivenöl, Salz, Pfeffer

300 g  Teigwaren (z.B. Dinkel oder Vollkorn) 
400 g  Scamorza, geräucherter Mozzarella
2 dl  Vollrahm
2  Handvoll Erdnüsse

 

1.Ofen auch 200°C vorwärmen. Süsskartoffel schälen und in 1cm kleine Würfelchen schneiden. Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Bratpfanne mit Olivenöl und Rohrzucker erhitzen, Süsskartoffeln darin während 5 Minuten anbraten, Zwiebeln beifügen und einige Minuten weiter braten, immer wieder wenden, mit Salz und Pfeffer abschmecken, beiseite stellen.
2.Wasser aufkochen, salzen, Teigwaren al dente kochen, Wasser abgiessen.
3.In der Zwischenzeit Scamorza in kleine Würfel schneiden, Erdnüsse aufbrechen und klein schneiden. Teigwaren in eine Gratinform füllen, dann die Süsskartoffel-Zwiebeln darauf verteilen und mit Scamorza-Würfelchen bestreuen. Vollrahm darüber giessen und während ca. 7 Minuten im Ofen mit Oberhitze (Grill) überbacken. Vor dem Servieren mit Erdnüssen bestreuen.

 

 

ASIATISCHER LINSENSALAT

Seien wir ehrlich: Linsen werden gemeinhin unterschätzt! Denn bei Lichte betrachtet sind sie gesund, nahrhaft, unkompliziert und schnell zu verarbeiten. Gerichte mit Linsen überzeugen zumindest die Erwachsenen in unserer Familie immer und sorgen für willkommene Abwechslung. Deshalb sind sie durchsganze Jahr hindurch fester Bestandteil in meiner Küche. Die Kombination mit asiatischen Ingredienzen kann ich nur empfehlen. Schwer zu sagen, ob dieses Rezept warm, lauwarm oder kalt besser schmeckt.

 

Rezept für 2 Personen


1 EL Sesam
150g Belugalinsen (z.B. von Terra verde)
1 Peperoni 
1 Peperoncini
2 Knoblauchzehen
200g frischer Spinat
1 Handvoll Mungosprossen
1-2 Limette(n)
0.5 dl Sojasauce 
Olivenöl, Salz, Pfeffer

Sesam in einer Bratpfanne rösten, beiseite stellen. 5 dl leicht gesalzenes Wasser aufkochen, Linsen beifügen, nochmals aufkochen, Hitze zurückstellen und die Linsen während 15-20 Minuten in der offenen Pfanne köcheln lassen.
Peperoni, Peperoncini entkernen und in die gewünschte Grösse schneiden, Knoblauch schälen und in schmale Scheibchen schneiden. Eine Bratpfanne mit wenig Olivenöl erhitzen und das vorbereitete Gemüse darin andünsten, nach 5 Minuten Spinat und Mungosprossen beifügen. Mit Limettensaft und Sojasauce abschmecken, ggf. mit Olivenöl, Salz und Pfeffer nachwürzen. Die Linsen in die Teller geben und mit dem Gemüse und der Sauce anrichten.

 

Zubereitung: 25 Minuten

LAUCHSTRUDEL

Mit den sinkenden Temperaturen steigt die Lust nach warmem Essen. Heute muss es in der Küche mal wieder schnell gehen: Keine Zeit, einen eigenen Teig herzustellen. Darum verwende ich gekauften Blätterteig. Natürlich schmeckt das Rezept mit selbstgemachtem Teig besser. Als Apérohäppchen können kleine Teigtaschen oder ganz schnell ein grosser Strudel geformt werden. Der Strudel schmeckt übrigens kalt fast genau so gut wie warm und kann auch im Voraus hergestellt werden.

 

Rezept für 2 Personen

1 Handvoll Cashewkerne 
200 g  Lauch
Olivenöl, Salz, Pfeffer
1 TL Lieblings-Curry
(z.B. 7th-Heaven von Beat Heuberger Zürich)
2 Scheiben geräucherter Raclettekäse
100g Crème fraiche
1 grosses Ei (die Hälfte des Eigelbs fürs Bestreichen zur Seite stellen)
250 g  Blätterteig

Backofen auf 200°Cvorwärmen.
1. Cashewkerne in einer Bratpfanne rösten, dann mahlen oder klein hacken. Lauch der Länge nach aufschneiden, in schmale Streifen schneiden. Bratpfanne mit Olivenöl erwärmen, Lauch darin während einiger Minuten bissfest dünsten und mit Salz, Pfeffer und Curry abschmecken.
2. In der Zwischenzeit Käse in kleine Würfelchen schneiden, zusammen mit Frischkäse und Ei mit dem Lauch vermischen.
3. Blätterteig in zwei grosse oder vier kleine Quadrate schneiden. Lauchmischung in die Mitte der Quadrate geben und zu dreieckigen Strudeln formen, Teigränder mit einer Gabel gut aneinanderdrücken, mit Eigelb bepinseln. Strudel während ca. 15 Minuten goldgelb backen.

 

Backzeit: 15 Minuten
Zubereitung: 20 Minuten

 

 

GARTENERBSENSUPPE

So schmeckt der Frühling: Farben mag ich ja ganz besonders gerne. Im Moment kann ich mich fast nicht satt sehen: Am Licht, den Blüten, den zarten und satten Grüntönen… Ich freue mich, euch heute ein knallgrünes Rezept für eine Gartenerbsensuppe zu notieren. Neben der tiefgrünen Farbe garantiert dieses Rezept dank asiatischen Einflüssen auch ein intensives, erfrischend-buntes Geschmackserlebnis.

 

Rezept für 4 Personen

1 EL Kokosfett oder Olivenöl
1 Zwiebel
3 Stängel Zitronengras
5 dl Wasser
600 g Gartenerbsen (gepult oder gefrorene)

2-3 dl Kokosmilch
1 TL Sesamöl
Kräutersalz
Ingwer, 1 Limetten, Koriander nach Belieben, 

 

Kokosfett in einer Pfanne langsam erhitzen. Zwiebel schälen, grob schneiden, Zitrongengrasstängel aufschneiden, halbieren und beides in der Pfanne anziehen. Wasser beifügen, während ca. 30 Minuten sanft köcheln lassen. Durch ein Sieb passieren, Gartenerbsen beifügen, ev. etwas Wasser dazugeben und während 15 Minuten zugedeckt weich kochen. Pürieren und mit Kokosmilch, Sesamöl und Kräutersalz würzen.

Je nach Gusto mit Limettensaft, geriebenem Ingwer & frisch geschnittenem Koriander verfeinern.

 

COOKIES

Wer, wie wir, noch ein paar Osterhasen im Körbchen vor sich hin darben hat – hier ein wunderbares Osterhasen-Verwertungs-Rezept. Mit einer schnellen Variante für die ungeduldigen Schleckmäuler und einer erweiterten Variante für anspruchsvollere Geniesser. Behauptet wird nämlich, dass die wirklich vollendeten, mürben Cookies mindestens  24 – 48 Tage benötigen. Wer, wie wir, solchen Orthodoxien ungern fraglos folgt, muss wohl ausprobieren und für sich abschliessend entscheiden. Dasselbe gilt für die Frage, wie fest die Cookies gebacken und gebräunt sein sollen. Ich empfehle deshalb, dieses schöne Rezept mindestens zwei- oder dreimal auszuprobieren, um die letzte Gewissheit zu erlangen. Dabei lernt man übrigens gleich den eigenen Backofen näher kennen… 

 

Rezept für 20-30 Cookies

50 g  Milchschokolade
250 g  dunkle Schokolade
ev. 1 Handvoll Pekannüsse
1 grosses Ei (L)
60 g  weisser Zucker
180 g  Mascobadozucker (Muscovado / Vollrohrzucker)
1 TL Bourbonvanillezucker oder 1 Vaniellestängel ausgekratzt
1/2 TL  Fleur de Sel
160 g  weiche Butter
300 g  Halbweiss- oder Weissmehl
1/2 TL  Natron
1/2  TL Backpulver

Schokolade, ev. Nüsse klein schneiden. Ei mit Zucker, Mascobadozucker, Vanillezucker- oder Stängel und Fleur de Sel kräftig aufschlagen. Weiche Butter beifügen, weiterschlagen. Schokoladestückchen, Mehl,  Natron und Backpulver beifügen, zu einem Teig kneten.

Variante 1:
Ofen auf 180°C vorheizen (Unter- und Oberhitze). Aus dem Teig ca. 30 gleich grosse Kugeln formen und mit grossem Abstand auf 3 Blechen verteilen.

Variante 2:
Teig zu einer Rolle formen (ca. 5 cm x 30 cm) und in Klarsichtfolie einpacken, für 24-48 h Kühlstellen. Noch gekühlt in  1 cm schmale Scheiben schneiden, und bei Raumtemperatur während einer Stunde stehen lassen.

 

Bei 180°C  9 – 11 Minuten backen. Die Cookies sollten bräunliche Ränder bekommen, und auf der Unterseite ebenfalls leicht knusprig braun werden.

 

GEBACKENER ZIEGENKÄSE

Ziegenkäse ist in meiner Küche überall präsent. Dabei war (auch) er keine Liebe auf den ersten Blick… Als Kind mochte ich ihn gar nicht. Aber über die Zeit habe ich ihn immer mehr schätzen gelernt: Seinen einzigartiger Charakter, das Herb-Süsse, das grandiose gemackliche Spektrum. Ich zeige hier ein schnelles, vitaminreiches und garantiert gelingendes Rezept, wie ich es zuhause auch immer wieder zubereite. Als kleine Portion ergibt es eine wunderbare Vorspeise, in der grösseren Variante einen gesunden, lauwarmen Hauptgang.

 

Für 2 Personen als Hauptgang

2 Stück Ziegenkäse à ca. 120 g
1 TL Honig

1 grosse Fenchelknolle
2 Orangen
1 Handvoll Rucola
Pistazien ungeschält
Olivenöl
Orangenblütenwasser
Salz, Pfeffer

 

Backofen auf 250°C vorwärmen (Ober/Unterhitze). Ziegenkäse mit Honig beträufeln und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Fenchel halbieren, dünn aufschneiden, auf die vorgesehenen Teller geben und mit wenig Olivenöl, Salz und Pfeffer würzen. Orangen schälen, Filets auslösen, Saft auffangen.
Den Ziegenkäse während ca. 5 Minuten backen (oberster Einschub). Ziegenkäse, Orangenfilets und Rucola zum Fenchel auf die Teller legen und das ganze mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und wenig Orangenblütenwasser würzen.

GRANOLA

Granola ist bei mir viele Jahre in Vergessenheit geraten. Es erinnert mich auch an meine Kindheit. Da wir wenig Süsses bekamen, war selbstgemachtes Granola als süsse Abwechslung natürlich willkommen. Seit kurzem ist es auch bei meinen Kindern (und sogar bei meinem Ehemann) der Renner. Egal ob zum zMorgä, zNüni oder zVieri: Eine schnelle, gesunde Zwischenverpflegung, die schmeckt. Das vegane Rezept reicht für ein grosses Einmachglas und ist im Nu hergestellt.

 

200 g grobe Dinkelflocken
100 g feine Haferflöckli
1 Handvoll Pekannüsse
3 Handvoll Mandeln (ungeschält)
40 g Kürbiskerne
40 g Sonnenblumenkerne
20 g Sesam
1 TL gemahlene Zimtblüten
70 g Kokosöl
50 g Ahornsirup
1 Prise Salz

2 Handvoll Aprikosen
2 Handvoll Sultaninen

Ofen auf 180 °C vorwärmen. Dinkelflocken bis und mit Salz in einer Schüssel gut vermischen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech ausstreichen. Während 10 Minuten backen, durchmischen und weitere 10 Minuten knusprig backen.
Aprikosen klein schneiden zusammen mit Sultaninen mit dem knusperigen Granola vermischen. In Vorratsgläsern abfüllen.

Uns schmeckt es am besten mit Griechischem Joghurt, frischen Früchten und Honig.

Hinweis:
Je nach Geschmack und was zu Hause gerade noch vorrätig ist, kann das Rezept beliebig angepasst werden.

FLADENBROTE MIT PULLED CHICKEN

Ein herzhafter, hochwertiger Burger mit orientalischem Flair! Darüber phantasiere ich schon länger. Ich mag Fleisch mit Tzatziki, diese Komponente stand insofern schon mal fest. Weil an meinen Caterings das Auberginen-Kaviar inzwischen zum Hit avancierte, bot es sich zur Kombination regelrecht an. Ich teile dieses Rezept auch deshalb gern, weil aus einer ärgerlichen Panne schlussendlich mein erstes Pulled Chicken Rezept entstand: Ja, die ursprüngliche Idee wäre grillierte Pouletbrust gewesen. Da diese jedoch partout auf dem Grillrost kleben blieb, wurde in meiner Not die Pulled-Version daraus… Die Fladenbrot-Burger können warm oder kalt gegessen werden. 

 

6 Personen

Fladenbrot 
500 g Halbweissmehl
50 g Roggenvollkorn
14 g  Salz
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
0.5 dl  Olivenöl
1/2  Würfel Hefe
2.5-3 dl handwarmes Wasser

1 kleines Eigelb zum Bestreichen
Sesam
Schwarzkümmel (Nigella sativa)

Für den Teig Mehle, Salz, Kreuzkümmel, Olivenöl beifügen. Hefe dazu bröseln, Wasser beifügen, zuerst zögerlich, wenn’s mehr braucht, mehr dazu geben. Teig mit dem Knethacken während 5 Minuten kneten, er darf noch etwas feucht und sehr weich sein. Mit Klarsichtfolie bedecken und an einem warmen Ort 1-2 Stunden auf das doppelte Volumen gehen lassen. Arbeitsfläche bemehlen, Teig darauf geben und 6 Fladenbrote formen, auf Backpapier legen und mit Küchentuch bedecken. Während 1 weiteren Stunde gehen lassen. Ofen auf 250°C vorheizen, Fladenbrote mit Eigelb bestreichen und mit Sesamöl und Schwarzkümmel bestreuen. Während 12 Minuten goldbraun backen. Ich mag die Brötchen am liebsten, wenn sie gerade noch etwas warm sind.

Auberginenkaviar
1 grosse  Aubergine
1/2 Bund  Koriander
1  Handvoll getr. Aprikosen
1  kleine rote Zwiebel
2 EL  süsslicher Aceto Bianco
Rauchsalz
1 EL  Olivenöl

 

Tzatziki
300 g  Griechisches, dickes Joghurt
1/2 Gurke
1/3 Knoblauch
Einige Blätter Minze
Salz, Pfeffer
Chiliflocken
1 EL Olivenöl
Spritzer Zitronensaft

Joghurt in eine kleine Schüssel geben, Gurke in 5mm kleine Würfelchen schneiden, mit Salz bestreuen und während 15 Minuten stehen lassen. Mit Wasser abbrausen, leicht ausdrücken, zum Joghurt geben. Knoblauch pressen, Minze sehr fein schneiden, beifügen und mit Salz, Pfeffer, Chiliflocken, Olivenöl und Zitronensaft abschmecken.

 

Pouletbrust
500 g  Pouletbrust 
Olivenöl
Salz, Pfeffer

Pouletbrust entweder der Länge nach aufschneiden (sodass diese nur noch halb so dick ist) und auf beiden Seiten anbraten, am liebsten natürlich auf dem Grill. Oder die ganze Pouletbrust beidseitig braten, zur Seite nehmen und leicht auskühlen lassen, mit einer Gabel oder von Hand zupfen, mit Salz und Pfeffer würzen.

Fladenbrote aufschneiden (nicht ganz durch) nach Belieben füllen. Schmeckt warm und kalt.

 

Hinweis:
Tzatziki und Auberginenkaviar können einen Tag im Voraus hergestellt werden. 
Aubergine und Poulet schmecken vom Grill natürlich nochmals besser.

OCTOPUSSALAT

Mit dem Octopus habe ich erstmals vor gut 25 Jahren Bekanntschaft gemacht. Das war im Familienurlaub, auf einer winzigen griechischen Insel. Unser Guide hat vor unseren Augen einen Oktopus, aus dem Wasser gezogen, gefühlte 100 Mal über einen Stein geschlagen. Danach hat er ihn auf einem Feuer direkt am Strand gebraten. Mit viel frischer Zitrone und einem kräftigen Schluck Ouzo war das eine Delikatesse sondergleichen.  

Der Octopus gehört zwar nicht zu unserer regionalen Küche. Wer ihn am richtigen Ort kauft und entsprechend bezahlt, kann saubere und faire Produktion voraussetzen. Ich bestelle ihn jeweils gefroren. Das hat den Vorteil, dass er bereits kochfertig ist und garantiert zart wird. Das Resultat ist übrigens sättigend, gesund und erfrischend. Frönen wir mit dieser Köstlichkeit  im Altweibersommer unseren mediterranen Gelüsten. Eine Prise Orient inklusive.  

Für 6 Personen
(als Hauptgang mit Brot serviert, oder als Beilage zu Grilladen)

200 g  Kichererbsen (getrocknet)

1  Octopus/Pulpo/Krake (ca. 700 g), ohne Kopf, gefroren, aufgetaut
1  Zwiebel
1  Lorbeerblatt

300 g  Kirschtomaten
200 g  Stangensellerie mit Kraut
2 Bund Petersilie
1 kleine Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
1-2 Zitronen
Olivenöl
Salz, Pfeffer
1 TL Ras-El-Hanout ersatzweise Kreuzkümmel gemahlen

Kichererbsen im Wasser über Nacht einweichen. Einweich-Wasser abgiessen, Kichererbsen in leicht gesalzenem Wasser köcheln lassen. Dies kann 1 bis 2 Stunden dauern. Das ausgetretene Eiweiss hin und wieder mit einem Teesieb abschöpfen. Octopus waschen, in reichlich Wasser mit aufgeschnittener Zwiebel und Lorbeerblatt während ca 1 Stunde köcheln lassen. Das Wasser soll nie kochen, wenn Eiweiss aufschwimmt, ebenfalls hin und wieder mit einem Teesieb abschöpfen. Sobald der Octopus schön zart gekocht ist, herausnehmen, auskühlen lassen und in die gewünschte Grösse schneiden.

Für den Salat Kirschtomaten, Stangensellerie, Petersilie, Zwiebel und Knoblauchzehe klein schneiden, mit den Kichererbsen und dem Octopus vermengen. Für das Dressing Zitronen pressen, mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Ras-El-Hanout abschmecken. 

Hinweis:
Um sicher zu sein, ob der Octopus bereites zart gekocht ist, kann eine Spitze abgeschnitten und probiert werden. Gekochte Kichererbsen und geschnittener Octopus können gut einen Tag im Voraus mit dem Dressing mariniert werden.

APRIKOSEN- TOMATENKALTSCHALE

Zugegeben, die Idee, Tomaten mit Aprikosen zu einer Suppe zu kombinieren, ist nicht von mir (wie so manch andere gute Idee auch…). Ich habe dieses Rezept einstweilen anlässlich eines Kurses bei Peter Brunner gelernt, dessen Kochkunst ich übrigens sehr schätze. Zwischenzeitlich hätte ich das Rezept auch fast wieder vergessen. Aber ich liebe Aprikosen im Sommer über alles. Genauso wie kalte Suppen. Also habe ich es wieder hervorgekramt und nach meinem Gusto weiterentwickelt. Reiz und Geheimnis liegen in der ausgewogenen Intensität von Säure, süsser Fruchtnote und Schärfe…  

 

Rezept für 6 Personen als Vorspeise

700 g Aprikosen (sehr reif)
1 Zwiebel
1 EL Rohrzucker
Olivenöl
1/2 -1 Peperoncini
700 g Tomaten

Salz, Pfeffer
Süsslicher Aceto bianco (z.B. den Superiore von Terra verde)

1 Bund Basilikum
1 dl Olivenöl
Salz

6 Jakobsmuscheln
Olivenöl
Salz, Pfeffer

 

Zwiebel schälen und klein schneiden, Aprikosen halbieren, vom Stein befreien und in viertel schneiden. Rohrzucker und Olivenöl in einer Bratpfanne erhitzen, Zwiebeln und Aprikosen darin etwas anziehen. Nach 2-3 Minuten in eine Schüssel geben, Tomaten schneiden, Peperoncini aufschneiden, entkernen (am besten mit Handschuhen 😉 ) alles zusammen gut pürieren, durch ein Sieb passieren. Die Suppe mit Salz, Pfeffer und etwas Aceto Bianco abschmecken. Zu Beginn eher dezent, während mind. 3 Stunden im Kühlschrank durchkühlen lassen, vor dem Servieren nochmals abschmecken, ggf. nachwürzen.

Basilikumblätter zupfen, mit Olivenöl im Cutter zerkleinern und mit Salz abschmecken.

Jakobsmuscheln mit Haushaltspapier abtupfen, wer mag, kann die Jakobsmuscheln mit einem scharfen Messer einschneiden. Olivenöl in einer Bratpfanne erhitzen und die Jakobsmuscheln darin auf beiden Seiten anbraten.

Suppe schöpfen, Jakobsmuschel dazu legen (ev. auf Holzspiess stecken) mit Basilikumöl beträufeln und servieren

ZUCCHETTISALAT

Ich mag einfache Rezepte mit Produkten aus dem Garten. Es macht glücklich, wenn es gelingt, die Ernte in ein saison-betontes, schmackhaftes Gericht zu verwandeln. Gerade jetzt sind Zucchetti erntereif. Ich weiss: Einige schnöden beim Wort Zucchetti: Sie sei halt langweilig und ohne Charakter. Persönlich gefällt mir dieses leicht verdauliche, basische Sommergemüse trotzdem. Insbesondere, wenn sie grilliert wurde. Mein heutiges Rezept ergibt einen erfrischenden Salat. Er passt wunderbar als Beilage zu Grilladen oder auch einfach so, mit frisch gebackenem Brot.

Rezept für 4 Personen

4 Zucchetti
1/2 Granatapfel
1 Bund Kräuter (Minze, Petersilie, Rucola)
Olivenöl
Balsamico Bianco (ich mag den Classico von Terra Verde sehr)
Zitronenöl
Salz, Pfeffer
Piment d Espelette

 

Zucchetti halbieren, der Länge nach in 3-4 mm dünne Scheiben schneiden. Auf dem Grill oder in einer Grillpfanne während ca. 4 Minuten braten. Auf der ersten Seite etwas länger, sodass das schöne Muster entsteht. Auf einer grossen Platte auslegen. Granatapfelkerne auslösen, Kräuter klein schneiden. Die Zucchetti mit Olivenöl, Balsamico, Zitronenöl beträufeln und mit Salz, Pfeffer und Piment d Espelette würzen. Kräuter und Granatapfelkerne darüber streuen.

 

Hinweis:
Der Salat kann gut 1-2 Tage im Voraus hergestellt werden. Dann mit Folie abdecken und im Kühlschrank lagern.  Kräuter und Granatapfelkerne erst vor dem Servieren darüber streuen.

ROSEN-HIBISKUS-EISTEE

Vor kurzem bekam ich von einer Nachbarin aus dem Senegal importierte, getrocknete Hibiskus-Blüten, sowie frische Minze. Und ein Rezept war auch dabei. Im Senegal nennt man dieses Getränk «Bissap». Es wird kalt und sehr süss getrunken. Varianten davon gibt es eigentlich in ganz Westafrika. Hibiskus mag ich ja wahnsinnig gerne: Dieser komplexe Geschmack, die Intensität der Farbe und die herrlich erfrischende Säure… Entsprechend brannte ich darauf, das Rezept noch am selben Tag auszuprobieren. In der Zwischenzeit habe ich es ein wenig nach meinem Gusto angepasst. Es ist wirklich wunderbar. Ab sofort wird es als Favorit in meiner persönlichen Eisteerezept-Bestenliste geführt…

 

3 l Wasser
50 g  getrocknete Hibiskusblüten (in afrikanischen Läden [in Winterthur z.B. in Osinas], Teelädeli oder Onlinehandel erhältlich)
1 Vanillestängel, aufgeschnitten 
Einige Zweige marokkanische Minze

Nach Belieben
ca. 150 g  Zucker 
ca. 3 EL  Rosenblütenwasser (in Türkischen Läden erhältlich)
Eiswürfel

Wasser aufkochen, Hibiskusblüten, Vanillestängel und Minze dazu geben, einmal umrühren, Topf vom Herd nehmen. Während 30 Minuten ziehen lassen, dann durch ein Sieb abgiessen und mit Zucker abschmecken. Auskühlen lassen und mit Rosenblütenwasser aromatisieren, evtl. Eiswürfel dazugeben, servieren.

Hinweis:
Da Rosenblütenwasser nicht immer die gleiche Intensität hat, mit wenig beginnen und so viel beifügen bis der gewünschte Geschmack erreicht ist.